Orkla 2009

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Letzte Gespräche vor unserer Abreise sind mit Lutz und Charly die zwei Wochen vor uns an der Orkla ihr Glück versuchten und Ottmar über den wir die Strecke auch in diesem Jahr gebucht haben geführt. Die Gespräche die wir führen bauen uns auf.



 „`Keine Fische im Pool, zu früh, zu kalt…. Nur Hans hat einen von ca.4Kg gefangen, sonst nix, nicht mal einen Kontakt, keine Fische gesehen…  kann nur besser werden….. in eurer Woche wird es sicher richtig gut“` So die Aussagen von Lutz und Charly. Also, alles bestens!:-( Nur Olivers Lachsfieber, das ihn schon wieder befallen hat beunruhigt mich etwas. Im Geiste hat er unseren Homepool schon einige male durchgefischt. Er weiß schon jetzt wie, wann und wo er welche Fliege fischt, wie er den Lachs drillt, landet und wieder schwimmen lässt. Alles ist bereits in seinen Gedanken durchgespielt. Er,-hofft.
Und ich? Ich bin gespannt, noch fieberlos und hoffe natürlich auch.

17.06.09
Nun geht es los.
Und….man glaubt es nicht, wieder wie im Vorjahr, allerdings ohne weise Mäuse Verspätung am Frankfurter Flughafen und wieder bekommen wir in Oslo unseren Anschlussflug nach Trondheim nicht.



Na ja, wir wissen ja jetzt wie es geht, gelassen und bedeutend ruhiger als in dem Jahr davor nehmen wir es hin und den nächsten Flug und kommen mit einer unwesentlichen Verspätung und was viel wichtiger ist, mit all unserem Gepäck in Trondheim an, holen unser Auto ab und starten bei strahlendem Sonnenschein (wie sollte es auch anders sein?) Richtung Orkanger. Zwischenstopp zum Desinfizieren am Campingplatz in Vormstad und um 20:00 Uhr fischen wir den ersten Durchgang in unserem Pool. Bis 01:00 halten wir, mit knurrendem Magen, ohne auch nur einen Fisch zu sehen und wir sehen gut, durch. Dann machen wir uns auf den Rückweg zur Hütte, in der zu unserem Glück unsere netten Vormieter Lutz, Hans und Charly eine Menge Lebensmittel für uns deponiert haben. Zum Einkaufen hatten wir vor lauter Lachsfieber (ja die Inkubationszeit dauert bei mir etwas länger aber nun hatte es mich auch erwicht) keine Lust.



18.06.09
Noch keine Fische im Homepool.
Das Wetter wird etwas schlechter. Es Regnet bereits den ganzen Tag, meine Jacke lässt diesen durch und meine Nagelneue viergeteilte 8/9er, 13“ LPXe geht zu Bruch. Klasse, dass fängt ja gut an. Der Bruch der Rute ist besonders ärgerlich da diese bereits direkt nach dem Kauf ½ Jahr vorher bei den ersten Testwürfen schon einmal an der gleichen Stelle (Steckverbindung zum Spitzenteil) gebrochen war. Da dachte ich noch, `> na ja, ein Materialfehler<` kann ja mal passieren. Jetzt nach 10-20 Würfen, bei einem Vorschwung ohne großartige Belastung, Knacks. Ärger! Ärger! Ärger! Alle meine Schussköpfe sind auf diese Rute abgestimmt und wer nimmt schon von jeder Rute zwei mit? Ich nicht!



Na, dann eben meine gute alte 15“ 10/11er LeCie wieder aufgetakelt. Mit der es zum Glück bisher keine Probleme gab und weiter gefischt. Trotzdem. Ärger. Die 8/9er sollte ja zu etwas leichterem, störungsfreierem Fischen dienen. Ärger.

19. und 20.06.09
Wir sind in Kvikne. Um für ein wenig Abwechslung zu sorgen haben wir diesen schönen Pool zusätzlich zu unserem Homepool für zwei Tage gebucht.



Die 150m effektiv fischbare Strecke die wir am Homepool zur Verfügung haben sind uns auf die Dauer doch etwas zu kurz. Oder besser, können extrem kurz werden wenn sich nichts tut.
Es Regnet Immer wieder einmal. Es ist Kalt. Die Luft ist kälter als das Wasser. 10° / 12°. Und Fische sehen wir an diesen zwei Tagen immer noch keine. Ich bin etwas gefrustet. Drei Tage und noch nicht einen Kontakt, noch keinen Fisch gesehen. Oliver kraxelt eine felsige Böschung ca. 150m Flussab entlang und fischt an stellen die wohl selten befischt werden. Aber auch dort hat er keinen Erfolg.




In anbetracht des fehlenden Lachses grillen wir Wal. Ich höre die Aufschreie. Aber, wir mussten es wenigstens einmal probieren. Hm, mein ding ist es nicht, kann aber auch sein dass die Zubereitung zu wünschen übrig lies.
Am 20zigsten glauben wir beide einige zaghafte Kontakte gespürt zu haben. Oder waren es Einbildungen, hervorgerufen durch den starken Wunsch endlich einen Lachs zu haken? Wir wissen es nicht. Um 24:00 Uhr am 20.06. geben wir auf und gehen noch für ein, zwei Stunden an unseren Homepool. Aber auch dort, > nix. Was soll es? setzen wir uns eben noch gemütlich an unserer Schutzhütte, trinken noch ein Gläschen Riesling, genießen die Mitternachtssonne und quatschen über in der Vergangenheit erlebte Dinge in grandioser Norwegischer Natur. Ach, es ist schön hier in Norwegen.




21.06.09
Um 7:00 werde ich wach. Komisch sonst weckt mich doch immer Olivers Frühstückszubereitung bereits um 6:00. Was ist los? Ich habe heute noch gar nichts gehört. Der hat sich sicher aus dem Haus geschlichen um ungestört den ersten Fisch zu fangen denke ich und mache mich auf den weg in die Küche. Ungewöhnlich. Es steht kein Frühstück auf dem Tisch, er schläft wohl doch noch. Na ja, da mache ich eben das Frühstück, scheppere ein wenig mit Geschirr und Töpfen, da wird der Olli schon wach werden. Meine Bemühungen sind umsonst. Es tut sich nichts in Ollis Schlafgemächern. Na, dann gehe ich eben schon mal vor. Heute früh schaut die Sonne immer wieder einmal durch die Wolken, so soll es ja sein, dass Ideale Lachswetter. Mal sehen. Ich auf jedem fall mag dieses wechselhafte etwas raue norwegische Wetter, die Natur, die Ruhe, die wenigen Menschen. Ich kann mich hier richtig erholen. Ich bin gerne hier. Nur schade dass ich so wenig Zeit in Norwegen verbringen kann.



Heute, bei diesen Ideale Wetterbedingungen lasse ich es noch gemütlicher angehen als die Tage zuvor und bin, zugegeben, ganz froh dass ich die ersten Durchgänge alleine an unserem Pool bin. Sorgfältig und ruhig fische ich diesen ersten Durchgang, bevor es zur zweiten Runde geht mache ich eine kleine Pause um an der Schutzhütte unser Grillfeuer anzuzünden.



Es ist bereits 10:00 Uhr, mein dritter Durchgang, kein Lachs, kein Lebenszeichen von Olli. Ich hänge meinen Gedanken nach und glaube langsam dass das nix wird, mit Lachs. Mist, ich hatte ein so gutes Gefühl, war mir fast sicher in diesem Jahr einen richtig dicken zu fangen. Na, was soll´s, so ist es, dass Lachsfischen. Wie ausgestorben liegt der Pool vor mir. Anders als bei unseren vorangegangenen Lachstouren sehen wir keine Fische. Ist nicht schlimm, rede ich mir ein, wir wollen die Lachse ja nicht anschauen, wir wollen sie fangen und dazu bleibt uns ja noch etwas Zeit.



So stehe ich in der Orkla schaue Löcher in die Luft, beobachte einen Marder der am gegenüberliegenden Ufer auf Streifzug ist. Träume. Und dann. Sssst. Meine Schnurschlaufe ist weg. Wo ist die hin? 1,5 Meter in Bruchteilen von Sekunden und dank meiner Träumerei ohne Reaktion von mir. Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert als der Fisch bereits die Schnur von der zum Glück diesmal genau richtig eingestellten Rolle zieht. Jetzt werde ich wach und hebe die Rute an. Adrenalinausschüttung. Puls nach oben. Denn jetzt fängt meine Rolle richtig dass Singen an. Ein schöner Ton und 40 Meter weiter macht ein ziemlich guter Lachs zwei, drei Sätze aus der Orkla. Der hängt an meinem Haken!? Bo, was für ein Fisch. Mir bleibt fast das Herz stehen. Froh bin ich, dass ich ihn wenigstens schon einmal gesehen habe.



In der Zwischenzeit sind weitere 10-15 Meter Schnur von der Rolle verschwunden. Der Fisch gibt richtig Gas und macht mächtige Sätze aus der Orkla, ich sehe ihn nun öfter als mir lieb ist. Ich muss ans Ufer um eine bessere Kontrolle über den Lachs zu bekommen, geht mir durch den Kopf. Sssst so viel von meinem Backing habe ich das letzte mal beim Aufspulen von diesem gesehen. Rückwerts laufend stolpere ich ans Ufer, die Rollenkurbel landet dabei mehrmals schmerzlich auf meinem linken Daumen als ich versuche mit der Hand auf dem Spulenrand zu bremsen. Aua. Wo bleibt den nur der Olli? Jetzt könnte der doch langsam kommen. Immer wieder schiele ich Richtung Schutzhütte, in diese Richtung will auch jetzt der Lachs. Flussauf. Gut, das ist anstrengend für ihn, das sollte ihn müde machen. Hoffentlich sitzt der Haken richtig. Halten alle Knoten. Wann habe ich die Knoten, die Schnur das letzte mal kontrolliert? Ich weiß es nicht. Heute noch nicht. Ich hoffe.



Jetzt bekomme ich den Fisch näher. Immer noch keine Spur von Olli. Meter um Meter bekomme ich Schnur zurück, eben sind wieder ein paar Meter Runningline auf der Rolle. Der Lachs roll sich an der Oberfläche. Da muss ich was dagegen tun, so hat Oliver im vorigen Jahr einen guten Fisch kurz vor der Landung verloren. Mehr Druck. Sanft aber bestimmt erhöhe ich den. Der Lachs möchte das aber nicht, dreht und zieht unwiderstehlich wieder Richtung Stromab. Ich kann ihn, am Ufer Rückwerts laufend stoppen bevor er zum Poolauslauf kommt. Jetzt wird er müde denke ich gerade, da kreischt die Rolle wieder los und die mühsam zurück gewonnene Schnur wird mit einem Affenzahn wieder abgezogen und wieder bekomme ich ein paar Kurbelschläge gegen Handballen und Daumen.



Was für ein Kraftpaket. So geht das eine gute halbe Stunde hin und her. Wo bleibt nur Oliver? Der Lachs beschleunigt immer wieder dermaßen rasant Flußab und springt dann aus der Orkla dass sich eine Schnurschlaufe im Wasser bildet auf der zusätzlich ein enormer Wasserdruck lastet. Ich kann nur hoffen dass der Haken gut sitzt. Gut sind diese Haken von Ken Sawada, aber sitzt dieser, mein Haken auch gut? Es ist nicht einfach immer den direkten Kontakt zu dem Lachs zu halten. Hoffentlich geht das gut! Ich versuche jetzt hinter den Fisch zu kommen und ihn wieder Flussauf zu zwingen, ich will ihn dirigieren, momentan ist das oft umgekehrt. Aber immer wenn ich denke, jetzt hast du ihn, zeigt er mir dass dies nicht so ist. Froh bin ich nun das ich mit meiner 15“, 10/11er LeCie fische damit kann ich den Lachs gut um alle Hindernisse führen. Mit der 13“, 8/9er hätte ich sicher noch mehr Probleme. Wo ist Olli?

Duplizität der Dinge.
Textauszug aus „Orkla 2008“
„….Bepackt mit Lebensmitteln, vorgekochten Kartoffeln, Gemüse und der obligatorischen Flasche Riesling schlendere ich beerenpflückend zur Schutzhütte. Stelle den Wein kühl. Setze mich erst mal hin. Verdaue. Lege etwas Holz auf das wieder brennende Feuer und die Füße hoch -„Ruft da wer meinen Namen?!“ Müde schau ich nach Oliver und sehe ihn mit beängstigt durchgebogener Rute am Anfang des Pools stehen….“



In diesem Jahr, an diesem Tag, ist es Oliver der bepackt und völlig relaxt zur Schutzhütte schlendert. Was macht der Kerl da bloß? Das gibt es doch nicht, jetzt stellt der erst noch den Wein kühl! Olliiiiie. Nix. Der hört nix. Olliiiie. Mann, jetzt geht er Holz holen. Ollliiiie.

<„Die Hausarbeit hab ich erledigt, die Kartoffeln sind vorgekocht, das Gemüse ist geschnippelt, der Riesling steht in der 11° kühlen Orkla. Jetzt lege ich noch etwas Holz auf das nur noch glimmende Feuer dass Reiner schon fast wieder hat ausgehen lassen und ….wieso geht der so gemütlich zum Anfang des Pools? Warum brüllt der Reiner so? Der ist doch sonst so ruhig. Oh,-`` jetzt hat er einen“>



Oliiie. Hoffentlich sieht und hört der bald dass ich hier gerne eine helfende Hand zur Seite hätte. Zum dritten mal mache ich den weg zwischen Anfang des Pools und der Schutzhütte jetzt bereits. Wie einen Hund führe ich den Lachs, der allem anscheinen nach nun tatsächlich endlich ermüdet an eine seichte Stelle an der ich ihn gerne landen möchte. Noch eine letzte Flucht, ein letztes aufbäumen dann stellt er sich Kopf nach unten in einen überfluteten Grasbüschel. Ich will gerade ins Wasser um in zu landen da bemerkt endlich auch Oliver dass ich nicht nur so zum spaß spazieren gegangen bin und kommt angerannt. <“ Hast de einen dran? Wie groß ist er? Wo ist er? Warte ich mach ein paar Fotos. „> Nee Olli, schnell da unten an dem Grasbüschel direkt am Ufer steht er. Hol ihn raus, Fotos kannst du später machen. Wo bleibst du denn? Mann, ich warte schon ne Stunde. `"Ja, ja, ich dachte, lass den Reiner mal den ersten Fisch fangen da steigt seine Laune wieder etwas.`"
 Na dann.
:-)



Nicht ohne mich vorher noch mal zu fragen packt Olli den Lachs mit einem gekonnten Schwanzwurzelgriff. Juhuuu! Ich habe ihn. Super. Toll. Danke, Oliver. Der Fisch ist blank und hat noch Meerläuse und der Haken, der während des Drills ein stück gewandert ist, (so sieht es auf jedem fall aus) sitzt nach wie vor gut. So habe ich mir das immer gewünscht. Wir schätzen ihn auf gute 9 eher 10kg. Endlich. Super.

Nachdem ich mich beruhigt habe muss ich natürlich Olivers Neugierde stillen und im genau erzählen wie, wo, wann und mit welcher Fliege, Schnur und Technik ich diesen Lachs gehakt habe. Mach ich gerne. Auch zwei,- oder dreimal. ;-) In der Zeit in der ich berichte macht Olli ein paar Fotos.



Ich versorge den Lachs und lasse entspannt den Lachsdrill noch einmal Revue passieren. Da war doch auch irgendwo ne Waage! 7,2kg blankes Silber zeigt die an. Wie man sich doch täuschen kann. Aber die 2-3kg weniger tun meiner Freude keinen Abbruch. Da die Fischerei für mich heute beendet ist (nach einer Fischentnahme ist die Fischerei an der Orkla für diesen Tag einzustellen) setze ich mich mit einem Gläschen Riesling in die Schutzhütte. Aber lange hält es mich in der nicht, zu aufgewühlt, zu glückselig, da muss doch heute noch was gehen. Jetzt soll Olli noch einen fangen und alles ist bestens. Ich werde ihm ein paar Tipps geben, ob er will oder nicht. Aber, auch mit meinen Tipps ging nichts mehr. Mann, was hab ich für einen tollen Lachs gefangen.




22.06.09 bis 27.06.09
Die nächsten Tage haben wir noch eine schöne Fischerei, ich laufe die ersten Tage nur noch grinsend den Pool entlang, die Würfe gehen mir lockerer von der Hand. 35m, was sind schon 35m, …mach ich locker, muss nur aufpassen das die Fliege nicht am anderen Ufer einschlägt ;-)
Wir erleben Lufttemperaturen von 4° bis 30° die Wassertemperatur pendelt zwischen 11° und 13°, auf unserem Hausberg sind immer noch einige Schneefelder zu erkennen. Alles ist bestens, bis auf das nach wie vor nicht vorhanden sein der Lachse.

Was hatte ich doch für ein Glück, den einen der in der Orkla war zu fangen. ;-)

Oliver möchte einen Ausflug machen und etwas von der Gegend sehen. Ich bin einverstanden, meinen Lachs hab ich und Oliver versichert mir glaubhaft dass er zwar gerne einen Lachs fangen würde aber auch so zufrieden ist. Ich glaube, - der Olli muss mal wieder unter Menschen. Ist für Olli sicher nicht immer einfach mit mir, dem „großen Schweiger“ wie er mich gerne nennt. Also, was quatsche ich hier rum, fahren wir los, der norwegischen Zivilisation entgegen. Wo es hin gehen soll wissen wir nicht. Fahren wir mal Richtung Küste, Richtung Meer, in die Richtung, in der wir das Meer vermuten. Unterwegs, wir kommen an traumhaften kleinen Ansiedlungen die entlang an einem Fjord, (die Richtung stimmt also) liegen vorbei. Wir Essen einen Hamburger mit allem drum und dran in einer Gatekjøkken und landen schließlich in einem Ort, in dem ein kleiner Bach in den Fjord mündet.



Gezeitenabhängig. Wir sind nicht weit weg, vom Meer. Und was schwimmt in diesem Bach? Lachse von guten 5kg, Meerforellen und etliches andere Kleinzeugs… Oliver reizt die Möglichkeit in so einem Bach auf Sicht zu fischen und findet es einen lustigen Gedanken mal eben, in einer Pause, mit Wathosen im Kaffee zu sitzen, wenn es denn eins gäbe. Meine Begeisterung hält sich in grenzen. Sicher…. Interessant wäre es auf Sicht auf Lachs und Meerforelle zu fischen, … aber mitten im Ort, ich weiß nicht, ist nicht mein Ding. Okay mal für einen Tag, aber mit Sicherheit ist es nicht unser beider Antrieb nach Norwegen zu reisen um in einem Ort auf Lachs zu fischen. Dafür genießen wir beide zu sehr die norwegische Natur, die Ruhe, die Stimmung und Einsamkeit. Trubel, Hektik und Lärm haben wir zuhause genug. Versuche einmal im Rhein - Maingebiet einen stillen Ort zu finden. Ich habe noch keinen gefunden.
Derweil ich noch darüber nachdenke ob ich hier fischen möchte versucht Oliver einen der Lachse in diesem Bach etwas näher kennen zu lernen und wirft Steinchen in seine Nähe, … das macht ihn nervös, den Lachs, und dann wird es ihm zu bunt, er geht in Deckung.
Wir machen uns auf den Heimweg und lassen für den Rest des Tages die Lachse in Ruhe.

Am nächsten Tag wird es Zeit dass wir uns das selbst gegebene Versprechen einlösen und in der Orkla schwimmen gehen. Im vorigen Jahr war es uns zu warm.;-) Und nachholen mussten wir es, da wir uns ja vorgenommen hatten in jedem Fluss in dem wir auf Lachs fischen auch zu schwimmen.



Erfrischende 11° hat die Orkla an diesem Tag, aber es ist toll, besonders toll wenn man das Wasser wieder verlässt. Ich tauche mal kurz unter und lasse mich mit der Strömung Flussab treiben, .. sehe keine Lachse.
Kurz und gut, die letzten Tage fischen wir, wenn wir fischen, intensiv aber erfolglos.



Fahren wir 2010 wieder an die Orkla? An diese Strecke? Wir sind unschlüssig. Wir waren ja alles in allem an der Orkla erfolgreicher als am Numedalslagen, aber, ja aber, was zieht uns immer wieder an den Numedalslagen, diesen Fluss, der uns schon manches Mal schier zur Verzweiflung gebracht hat. Was ist es, was unsere Gedanken immer wieder um den Lagen und seine Lachse kreisen lässt? Oliver reizt die Größe des Flusses, und auch die Möglichkeit am Fluss und im „Brufoss hytte og laxsesenter“ Menschen zu treffen um im Gespräch, deren Gedanken und Philosophien zu erfahren. Ich bin mir unschlüssig, eventuell lässt sich der „große Schweiger“ einmal mit einem Heli an einem unzugänglichen Ort aussetzen und für eine zeitlang vergessen. ;-)